Abgrenzung
Verfasst: 05.07.2014 17:13
Liebe Alle,
mich würden einfach mal andere Meinungen/Erfahrungen interessieren....
In einem anderen Thema ging es gerade auch darum, dass Frauen sich zuständig fühlen für das Glück ihrer gesamten Umgebung. Das scheint ziemlich mein persönliches Thema zu sein.....
Und es bezieht sich nicht nur auf die Familie....
Immer wieder habe ich das Gefühl, dass ich ziemlich am Limit laufe. Nach den Sommerferien werde ich mein Arbeitspensum massiv erhöhen, habe eine berufsbegleitende Ausbildung abgeschlossen und muss nun auch endlich zusehen, dass wir finanziell wieder etwas mehr Reserven haben. Aber ich mache mir etwas Sorgen. In letzter Zeit habe ich wieder öfter erlebt, dass ich mich - in der Familie und im Beruf - immer anderen sehr anpasse. Familiär ist es besser geworden, mindestens gelingt mir die Abgrenzung von meinem Ex und seinen Eskapaden gut
Aber sonst gerate ich immer wieder in Situationen, in denen ich mich frage, wieviel Kompromissbereitschaft eigentlich noch gut für mich ist....
Folgende Situation heute und gestern: ich hatte gestern ein Treffen mit einer neuen Kollegin abgemacht, eigentlich vormittags. Sie rief dann an, da ihr Kleinkind krank war, dass sie erst am späten Nachmittag kann, wenn ihr Mann zuhause ist. Also war ich bis abends spät mit ihr zusammen. Eigentlich wäre ich mit einer guten Freundin verabredet gewesen, die leicht angesäuert war, dass ich abgesagt habe.....Und meine Kinder waren mal wieder den ganzen Abend/Nachmittag allein.
Heute nun sollte ich ausnahmsweise mit meiner aktuellen Stellenpartnerin noch etwas erledigen. Eine der vielen, vielen Ausnahmen an Wochenenden....die ich eigentlich längst nicht mehr wollte. Aber sie hat auch Kinder und irgendwie packt mich immer das schlechte Gewissen: andere opfern ja auch ihre Freizeit, also muss ich es auch tun?
Nun ja, auch wir waren am frühen Nachmittag verabredet. Und heute Abend hätte ich eine Einladung gehabt mit meinem Partner. Ein Anlass, der für ihn sehr wichtig ist und bei dem er mich unbedingt dabei haben wollte. Die letzten Jahre fiel sowas regelmässig meiner Ausbildung zum Opfer und ich hatte es für dieses Jahr fest versprochen. Alle Partnerinnen/Partner von seinen Kolleg/innen kommen auch. Und ich hätte es auch wirklich gern gemacht...
Aber heute ist nicht mein Tag....Ich musste noch in die Stadt und im Parkhaus hat mich jemand so zugeparkt, dass ich dort stundenlang festhing bis der Abschleppdienst kam. Es war nervig, frustrierend und ich bin einfach total müde und sauer.
Meine Kollegin will nun unbedingt, dass wir uns jetzt abends treffen. Wir stehen für die anstehenden Aufgaben auch ziemlich unter Zeitdruck. Ich hätte auch morgen gekonnt, sie hat da aber einen Familienausflug geplant. Sie arbeitet im Moment sehr viel mehr als ich, ist mit einem höheren Pensum angestellt und ist ziemlich erschöpft. Ich finde es einerseits normal, dass ich da auch Rücksicht auf sie nehme. Andererseits war das ja auch ihre Wahl....Bei ihr klappt die Abgrenzung anscheinend auch nicht....
Jedenfalls hat sie ziemlich Stress gemacht in einer Mischung aus Verzweiflung und Ärger und ich habe sofort entschieden, meinem Partner abzusagen und stattdessen mit ihr zu arbeiten. Niemand kann was für meine Situation am Nachmittag, sie ja auch nicht. Ich auch nicht, aber irgendwie fühle ich mich verantwortlich.
Mein Partner war stinksauer, ich bin traurig und frustriert. Und frage mich ernsthaft, wie ich mich in Zukunft besser abgrenzen kann.
Ich arbeite in einem Beruf, in dem es ziemlich "in" ist, den Job über alles zu stellen. Viele machen das und scheinen es auch hinzukriegen. Ich bin nicht übermässig engagiert, sondern tue nur das, was meine Kolleginnen auch tun und was offenbar erwartet wird....Und doch habe ich das Gefühl: nein, ich will das nicht!! Ich habe Kinder, einen Freund, ein Recht und auch das Bedürfnis nach Privatleben!!
Gleichzeitig habe ich Angst vor den Reaktionen der anderen. Ich liebe meinen Job wirklich und mache ihn gut! Aber ich bin nicht bereit, alles andere dahinter zurückzustellen. Nur dummerweise gelingt mir das nicht....
Kennt Ihr solche Situationen? Wo eigentlich erwartet wird, dass man immer bis an die Grenzen und darüber hinaus geht? Und es schwierig wird mit der Abgrenzung von solchen Erwartungen? Wie geht Ihr damit um?
mich würden einfach mal andere Meinungen/Erfahrungen interessieren....
In einem anderen Thema ging es gerade auch darum, dass Frauen sich zuständig fühlen für das Glück ihrer gesamten Umgebung. Das scheint ziemlich mein persönliches Thema zu sein.....
Und es bezieht sich nicht nur auf die Familie....
Immer wieder habe ich das Gefühl, dass ich ziemlich am Limit laufe. Nach den Sommerferien werde ich mein Arbeitspensum massiv erhöhen, habe eine berufsbegleitende Ausbildung abgeschlossen und muss nun auch endlich zusehen, dass wir finanziell wieder etwas mehr Reserven haben. Aber ich mache mir etwas Sorgen. In letzter Zeit habe ich wieder öfter erlebt, dass ich mich - in der Familie und im Beruf - immer anderen sehr anpasse. Familiär ist es besser geworden, mindestens gelingt mir die Abgrenzung von meinem Ex und seinen Eskapaden gut
Aber sonst gerate ich immer wieder in Situationen, in denen ich mich frage, wieviel Kompromissbereitschaft eigentlich noch gut für mich ist....
Folgende Situation heute und gestern: ich hatte gestern ein Treffen mit einer neuen Kollegin abgemacht, eigentlich vormittags. Sie rief dann an, da ihr Kleinkind krank war, dass sie erst am späten Nachmittag kann, wenn ihr Mann zuhause ist. Also war ich bis abends spät mit ihr zusammen. Eigentlich wäre ich mit einer guten Freundin verabredet gewesen, die leicht angesäuert war, dass ich abgesagt habe.....Und meine Kinder waren mal wieder den ganzen Abend/Nachmittag allein.
Heute nun sollte ich ausnahmsweise mit meiner aktuellen Stellenpartnerin noch etwas erledigen. Eine der vielen, vielen Ausnahmen an Wochenenden....die ich eigentlich längst nicht mehr wollte. Aber sie hat auch Kinder und irgendwie packt mich immer das schlechte Gewissen: andere opfern ja auch ihre Freizeit, also muss ich es auch tun?
Nun ja, auch wir waren am frühen Nachmittag verabredet. Und heute Abend hätte ich eine Einladung gehabt mit meinem Partner. Ein Anlass, der für ihn sehr wichtig ist und bei dem er mich unbedingt dabei haben wollte. Die letzten Jahre fiel sowas regelmässig meiner Ausbildung zum Opfer und ich hatte es für dieses Jahr fest versprochen. Alle Partnerinnen/Partner von seinen Kolleg/innen kommen auch. Und ich hätte es auch wirklich gern gemacht...
Aber heute ist nicht mein Tag....Ich musste noch in die Stadt und im Parkhaus hat mich jemand so zugeparkt, dass ich dort stundenlang festhing bis der Abschleppdienst kam. Es war nervig, frustrierend und ich bin einfach total müde und sauer.
Meine Kollegin will nun unbedingt, dass wir uns jetzt abends treffen. Wir stehen für die anstehenden Aufgaben auch ziemlich unter Zeitdruck. Ich hätte auch morgen gekonnt, sie hat da aber einen Familienausflug geplant. Sie arbeitet im Moment sehr viel mehr als ich, ist mit einem höheren Pensum angestellt und ist ziemlich erschöpft. Ich finde es einerseits normal, dass ich da auch Rücksicht auf sie nehme. Andererseits war das ja auch ihre Wahl....Bei ihr klappt die Abgrenzung anscheinend auch nicht....
Jedenfalls hat sie ziemlich Stress gemacht in einer Mischung aus Verzweiflung und Ärger und ich habe sofort entschieden, meinem Partner abzusagen und stattdessen mit ihr zu arbeiten. Niemand kann was für meine Situation am Nachmittag, sie ja auch nicht. Ich auch nicht, aber irgendwie fühle ich mich verantwortlich.
Mein Partner war stinksauer, ich bin traurig und frustriert. Und frage mich ernsthaft, wie ich mich in Zukunft besser abgrenzen kann.
Ich arbeite in einem Beruf, in dem es ziemlich "in" ist, den Job über alles zu stellen. Viele machen das und scheinen es auch hinzukriegen. Ich bin nicht übermässig engagiert, sondern tue nur das, was meine Kolleginnen auch tun und was offenbar erwartet wird....Und doch habe ich das Gefühl: nein, ich will das nicht!! Ich habe Kinder, einen Freund, ein Recht und auch das Bedürfnis nach Privatleben!!
Gleichzeitig habe ich Angst vor den Reaktionen der anderen. Ich liebe meinen Job wirklich und mache ihn gut! Aber ich bin nicht bereit, alles andere dahinter zurückzustellen. Nur dummerweise gelingt mir das nicht....
Kennt Ihr solche Situationen? Wo eigentlich erwartet wird, dass man immer bis an die Grenzen und darüber hinaus geht? Und es schwierig wird mit der Abgrenzung von solchen Erwartungen? Wie geht Ihr damit um?